Antrag BV 2024: | Anhang AuWei-Konzept |
---|---|
Antragsteller*in: | Team AuWei DV Essen |
Status: | Geprüft |
Eingereicht: | 01.05.2024, 16:38 |
Ä7 zu A3.1: Anhang AuWei-Konzept
Wortlaut des Antrages
Nach Zeile 156 einfügen:
- alle (anerkannten) Leiter*innen sollen alle zwei Jahre an einer Fortbildung teilnehmen
KONZEPTION FÜR DIE AUS- UND WEITERBILDUNG IN DER Pfadfinderinnenschaft St. Georg
INHALTSVERZEICHNIS
2. AUFBAU UND STRUKTUR DER AUS- UND WEITERBILDUNG IN DER PSG. 4
3. AUSBILDUNG FÜR GRUPPENLEITER*INNEN. 6
5. Weiterbildung in der PSG: TRAINER*INNENAUSBILDUNG. 11
1. EINLEITUNG
Die Leitung einer Gruppe erfordert besondere Fähigkeiten und Qualifikationen, um
der Verantwortung gegenüber den Kindern und Jugendlichen in der Gruppe gerecht
zu werden. Daher werden in dieser Konzeption die Standards für die
Leiter*innenausbildung in der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (im Folgenden PSG)
festlegt, die die Grundlage für die Leiter*innenausbildung in den einzelnen
Diözesen bilden. Zudem werden allgemeine Möglichkeiten zur Fortbildung sowie die
Inhalte und der Aufbau der Weiterbildung zur Trainer*in erläutert.
Zusätzlich zu der Vermittlung allgemeiner Grundlagen der Gruppenleitung beruht
die Ausbildung der ehrenamtlichen Leiter*innen auf der Grundlage
pfadfinderischer Mädchenarbeit sowie den Grundsätzen der PSG und erfolgt im
Verband selbst.
Die Aus- und Weiterbildung der PSG fundiert daher inhaltlich auf den drei
Standbeinen der PSG:
- WIR SIND PFADFINDERINNEN
- WIR SIND KATHOLISCH
- WIR SIND MÄDCHEN UND FRAUEN
Zentrale Elemente der Pädagogik der PSG sind in den Grundsatzpapieren sowie
aktuellen Positionspapieren zu finden und bei der konkreten Planung der Inhalte
der einzelnen Elemente der Aus- und Weiterbildung zu berücksichtigen.
Diese Schwerpunkte stellen einen entscheidenden Unterschied zu herkömmlicher
Gruppenarbeit dar. Deren Vermittlung ermöglicht es, die Methoden und Ziele der
PSG langfristig zu erhalten, und trägt zur Qualitätssicherung in unserem Verband
bei.
2. AUFBAU UND STRUKTUR DER AUS- UND
WEITERBILDUNG IN DER PSG
s. Schaubild PDF-Angang S. 4
3. AUSBILDUNG FÜR GRUPPENLEITER*INNEN
Die Leiter*innenausbildung der PSG besteht aus verschiedenen Bausteinen, auf
deren Grundlage die Diözesen ihr eigenes Ausbildungskonzept erstellen.
Zunächst sollen den angehenden Leiter*innen (sogenannte Cadets) die
grundlegenden Inhalte und Methoden ihrer Leiter*innentätigkeit in der PSG
vermittelt werden.
Darauf aufbauend sollen die Cadets praktische Erfahrung im Umgang mit Kindern
und Jugendlichen einer oder mehrerer Altersstufen sammeln, um so ihr
theoretisches Wissen zu vervollständigen.
Zielgruppe
- Die Leiter*innenausbildung richtet sich an interessierte Jugendliche ab 15
Jahren.
Ziele
- Den Cadets werden die Strukturen, Grundlagen und Methoden der PSG
vermittelt.
- Das Verantwortungsbewusstsein der Cadets, das mit der Aufgabe der
Gruppenleitung verbunden ist, wird geschärft.
- Die Cadets werden befähigt, eigenverantwortlich zu agieren und
Verantwortung für sich und die Gruppe zu übernehmen.
- Die Cadets bekommen die Möglichkeit, verschiedene Positionen und Rollen im
Verband auf verschiedenen Ebenen (Stamm, Diözese, Bundesebene)
kennenzulernen und dort schrittweise Verantwortung zu übernehmen
- Bei der Auseinandersetzung mit den Inhalten und Methoden der
Leiter*innenausbildung entwickeln sich die Cadets persönlich weiter und
reflektieren das Erlebte.
Kursinhalte
Die verschiedenen Inhalte werden für eine bessere Übersicht in die folgenden
vier Bausteine aufgeteilt, diese können jedoch kombiniert werden.
Grundausbildung (Anforderungen für die JuLeiCa + Erste-Hilfe-Kurs)
- Rollen in der Gruppe, Gruppenphasen
- Leitung, Leitungsstile
- Rolle als Gruppenleiter*in
- Prävention sexualisierter Gewalt
- Elternarbeit
- Rechte und Pflichten / gesetzliche Vorgaben (z.B. Aufsichtspflicht,
Versicherung)
- Praxistipps: Spiele, Methoden etc.
- Reflexion
Pfadfinderische Pädagogik
- 3 Standbeine: Wir sind Pfadfinderinnen; Mädchen und Frauen; katholisch
- Grundlagen und Grundsatzpapiere der PSG
- Strukturen der PSG
- Altersstufenarbeit und altersspezifische Entwicklungen
- Projektmethode
- Versprechen
- 6 Elemente
- Kindermitbestimmung
- Geschichte der Pfadfinder*innenbewegung und der PSG
- Glaube und Spiritualität
- Geschlechtervielfalt und Besonderheiten als Mädchen- und Frauenverband
Zeltlager (pfadfinderische Praxis)
- Lagerleben (auch in Kleingruppen)
- Lagerbauten und Knoten
- Zeltaufbau und Zeltpflege
- Sicherheit (z.B. Feuer, Notfälle)
- Lagerplanung
- Lagermaterial
- Lagerküche
- Hajk
- Vorbereitungen (z. B. Packen, Kocher, Routenplanung)
- Karte, Kompass und Orientierung
Praxis-Teil (in einer Altersstufe)
- Gruppenalltag erleben, z. B. durch Leiten einer Gruppe mit Unterstützung
einer anerkannten Leiter*in als Mentor*in
- Praktische Durchführung der Projektmethode (in einer ALtersstufe) mit
Vorbereitung, Nachbereitung und Reflexion mit Unterstützung einer
anerkannten Leiter*in
- Teilnahme in Cadetfunktion an einer Maßnahme in einer Altersstufe mit
mind. einer Übernachtung
Weitere mögliche Inhalte:
- Öffentlichkeitsarbeit
- Finanzen
- Internationales, interkulturelles
- Inklusion
- Nachhaltigkeit, kritischer Konsum
- Medienkompetenz
- Politische Themen, z.B. kirchlich, feministisch
Struktur
- Mindestens vier zusammenhängende Tage Zeltlager
- Mindestens vier ganze Tage Inhalte (an Wochenenden, zusammenhängend oder
vier einzelne Tage)
- Absolvieren der Elemente des Praxisteils
Leitung
- Team für Leiter*innenausbildung auf Diözesanebene (mind. Zwei fachlich
qualifizierten Frauen, nach Möglichkeit mind. eine anerkannte Trainer*in
der PSG), das verantwortlich für die inhaltliche Ausgestaltung der
Bausteine ist
- Leitung der Maßnahme im Praxisteil mit mind. einer anerkannten Leiter*in
Leitungsanerkennung
Voraussetzung für die Leitungsanerkennung:
- Mitgliedschaft der PSG
- Erfolgreiches absolvieren der vier Bausteine inkl. Erste-Hilfe-Kurs und
Schulung gemäß den Anforderungen des „Schutzkonzeptes der PSG zur
Prävention von sexualisierter Gewalt“
- Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses nach §30a Abs.1
Bundeszentralregistergesetz (BZRG), in dem sie nicht wegen einer Straftat
nach §72a Abs.1 SGB VIII rechtskräftig verurteilt worden sind
Die Leiter*innenanerkennung wird vom Diözesanverband (Diözesanleitung)
ausgesprochen.
Unter den angegebenen Bedingungen (Ausbildung, Erste-Hilfe-Kurs, min. 16 Jahre)
kann die Juleica beantragt werden. Diese kann verlängert werden, wenn die dafür
nötigen Voraussetzungen erfüllt sind.
Eine Gruppe darf erst mit 16 Jahren geleitet werden. Die Eltern der
Gruppenmitglieder sind darüber zu informieren, wenn keine der Leiter*innen einer
Gruppe die Volljährigkeit erreicht hat.
4. Fortbildungen
Zielgruppe
- Anerkannte Leiter*innen, Cadets und Quereinsteiger*innen
Kursinhalte und Ziele
- Kennenlernen von neuen Methoden
- Vertiefung von Ausbildungsinhalten
- Erfahrungen diskutieren und reflektieren
- Neue Entwicklungen in der Theorie und Praxis der Mädchenarbeit / Kinder-
und Jugendarbeit kennen lernen
- Aus verbandlichen und gesellschaftlichen Veränderungen Konsequenzen für
die pädagogische und politische Arbeit in der PSG ziehen
Struktur
- Variabel, z.B. eine oder mehrere Einheiten am Abend, Wochenende in Präsenz
oder online
- auf Stammes-, Diözesan- und Bundesebene oder extern (z.B. BDKJ, rdp,
WAGGGS)
- alle (anerkannten) Leiter*innen sollen alle zwei Jahre an einer Fortbildung teilnehmen
Leitung
- Anerkannte*r Leiter*in oder Trainer*in der PSG oder
- Referent*in mit vergleichbarer (pädagogischer) Ausbildung oder
- Referent*in mit Qualifikation im Bereich spezieller Schwerpunkte
5. Weiterbildung in der PSG:
TRAINER*INNENAUSBILDUNG
Die Trainer*innenausbildung der PSG findet auf Bundesebene statt. Ziele sind die
Vertiefung von Inhalten der Leiter*innenausbildung auf der Meta-Ebene, die
Teilnehmende dann als Multiplikator*innen in ihren Diözesen und Stämmen
weitergeben können. Daneben dient die Ausbildung zur persönlichen
Weiterentwicklung.
Quereinsteiger*innen und hauptberufliche Mitarbeiter*innen können nur nach
vorheriger Rücksprache mit dem TA-Team teilnehmen.
Voraussetzungen
- PSGler*innen ab 18 Jahren mit abgeschlossener Leiter*innenausbildung und
Leitungserfahrung
Zielgruppe
- Leiter*innen, die Leitungsaufgaben auf Stammes-, Diözesan- oder
Bundesebene übernehmen
- Leiter*innen, die mit der Aus- und Weiterbildung von Gruppenleiter*innen
zu tun haben
- Leiter*innen, die Inhalte der pfadfinderischen Pädagogik auf der Meta-
Ebene vertiefen wollen
Ziele
Die Teilnehmer*innen
- setzen sich mit der Zielsetzung der Pfadfinderinnenschaft St. Georg
auseinander
- erlangen vertiefte Kenntnisse der pfadfinderischen Methodik und können
diese in die eigene Praxis umsetzen
- können die Ziele und Methoden des Verbandes an Leiter*innen der PSG
vermitteln und nach außen vertreten
- reflektieren die aktuellen (gesellschafts-)politischen Herausforderungen
der Mädchen- und Frauenarbeit sowie Kinder- und Jugendarbeit und ihrer
Bedeutung für die PSG
- können Kurse der Leiter*innenausbildung entsprechend dem
Ausbildungskonzept der PSG durchführen
- Reflektieren ihr eigenes Pfadfinderin-Sein und entwickeln sich persönlich
weiter
KURSINHALTE
Der Trainer*innenkurs besteht aus den folgenden vier Kursteilen, die in
beliebiger Reihenfolge absolviert werden können, und einem Praxisteil. Teil
jedes Kurses ist eine vorbereitende Aufgabe. In der Regel werden pro Jahr zwei
Teile angeboten.
Trainer*innenlager
- Lagerleben (in Kleingruppen, Lagerbauten)
- Vertiefung der 3 Standbeine, speziell
- Geschlechtervielfalt in einem Mädchen- und Frauenverband
- (Kritische) Auseinandersetzung mit der Geschichte der
Pfadfinder*innenbewegung - Spiritualität im Verband
- Vertiefung der 6 Elemente
- Hajk mit Übernachtung(en)
- Prävention (sexualisierter) Gewalt
- Notfallmanagement und Seelsorge
- Sexualpädagogik
- Internationale Begegnungen
Altersstufenpädagogik
- Vertiefung und Vermittlung der Altersstufenpädagogik
- Altersstufenwechsel
- Projektmethode
- Praktische Umsetzung
- Besonderheiten in der Arbeit mit Cadets
- Umgang mit aktuellen (gesellschaftlichen) Herausforderungen der
Jugendverbandsarbeit
Mitbestimmung und Politik
- Mitbestimmung von Kindern und Leiter*innen
- Strukturen des Verbandes (intern und extern) und der Dachverbände (BDKJ,
rdp, DBJR, WAGGGS etc.)
- Beteiligungsmöglichkeiten inner- und außerhalb des Verbandes
- Politische Arbeit in der PSG (Gesellschaft und Kirche)
Ausbilden – Beraten – Leiten (ABL)
- Au-Wei-Konzept auf Bundesebene und Umsetzung in Diözesen
- Leitung von Gremien (u.a. Gesprächsführung)
- Beraten und Leiten (u.a. Krisensituationen, Konfliktmanagement)
Praxisteil
- Eigenverantwortliche Planung, Durchführung und Dokumentation eines
selbstgewählten Projekts nach der Projektmethode in einer der Ebenen der
PSG
- Kurze Vorstellung und Reflexion des Projekts auf dem nächsten TA-Kurs
Struktur
Der Einstieg in die Trainer*innenausbildung ist jederzeit möglich.
Die Kurse finden jeweils an einem Wochenende statt. Das Trainer*innenlager
dauert in der Regel zehn Tage.
Leitung
- Das TA-Team auf Bundesebene ist (von der BL beauftragt) verantwortlich für
die Trainer*innenausbildung. Das TA-Team hält sich über aktuelle
Entwicklungen und Beschlüsse im Verband auf dem Laufenden.
- Die einzelnen Teile der Ausbildung werden von mindestens zwei anerkannten
Trainer*innen im Team geleitet. Für bestimmte Gebiete können fachlich
geeignete Referent*innen hinzugezogen werden.
Trainer*innenanerkennung
Voraussetzung für die Trainer*innenanerkennung:
- Mitgliedschaft der PSG
- Erfolgreiches absolvieren der vier Bausteine inkl. vorbereitende Aufgaben
- Eigenverantwortliche Planung, Durchführung und Dokumentation eines
selbstgewählten Projekts nach der Projektmethode in einer der Ebenen der
PSG
- Vorlage oder Nachweis eines erweiterten Führungszeugnisses nach §30a Abs.1
Bundeszentralregistergesetz (BZRG), in dem sie nicht wegen einer Straftat
nach §72a Abs.1 SGB VIII rechtskräftig verurteilt worden sind
- Vorlage oder Nachweis über eine aktuelle (Vertiefungs-) Schulung gemäß den
Anforderungen des Schutzkonzeptes der PSG zur Prävention von
sexualisierter Gewalt
Die Anerkennung als Trainer*in der Pfadfinderinnenschaft St. Georg wird durch
den Bundesvorstand ausgesprochen. Ausnahmen dazu muss der Bundesvorstand mit dem
TA-Team absprechen.
Die Anerkennung berechtigt dazu, Kurse entsprechend der jeweils gültigen Aus-
und Weiterbildungskonzeption des Verbandes eigenständig durchzuführen.
6. SCHLUSSBEMERKUNGEN
Die vorliegende Konzeption gilt verbindlich für die Aus- und Weiterbildung aller
Diözesanverbände.
Die benannten Rahmenbedingungen hinsichtlich Zielsetzung, Inhalte und Struktur
der Aus- und Weiterbildung von Gruppenleiter*innen geben einen Mindeststandard
vor. Entsprechend der unterschiedlichen Traditionen und Bedürfnisse der
Diözesanverbände ermöglicht diese Konzeption dennoch ausreichend Spielraum, um
die eigenen Konzepte darauf abzustimmen.
Unterstützer*innen
Zustimmung
Nach Zeile 156 einfügen:
- alle (anerkannten) Leiter*innen sollen alle zwei Jahre an einer Fortbildung teilnehmen
KONZEPTION FÜR DIE AUS- UND WEITERBILDUNG IN DER Pfadfinderinnenschaft St. Georg
INHALTSVERZEICHNIS
2. AUFBAU UND STRUKTUR DER AUS- UND WEITERBILDUNG IN DER PSG. 4
3. AUSBILDUNG FÜR GRUPPENLEITER*INNEN. 6
5. Weiterbildung in der PSG: TRAINER*INNENAUSBILDUNG. 11
1. EINLEITUNG
Die Leitung einer Gruppe erfordert besondere Fähigkeiten und Qualifikationen, um
der Verantwortung gegenüber den Kindern und Jugendlichen in der Gruppe gerecht
zu werden. Daher werden in dieser Konzeption die Standards für die
Leiter*innenausbildung in der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (im Folgenden PSG)
festlegt, die die Grundlage für die Leiter*innenausbildung in den einzelnen
Diözesen bilden. Zudem werden allgemeine Möglichkeiten zur Fortbildung sowie die
Inhalte und der Aufbau der Weiterbildung zur Trainer*in erläutert.
Zusätzlich zu der Vermittlung allgemeiner Grundlagen der Gruppenleitung beruht
die Ausbildung der ehrenamtlichen Leiter*innen auf der Grundlage
pfadfinderischer Mädchenarbeit sowie den Grundsätzen der PSG und erfolgt im
Verband selbst.
Die Aus- und Weiterbildung der PSG fundiert daher inhaltlich auf den drei
Standbeinen der PSG:
- WIR SIND PFADFINDERINNEN
- WIR SIND KATHOLISCH
- WIR SIND MÄDCHEN UND FRAUEN
Zentrale Elemente der Pädagogik der PSG sind in den Grundsatzpapieren sowie
aktuellen Positionspapieren zu finden und bei der konkreten Planung der Inhalte
der einzelnen Elemente der Aus- und Weiterbildung zu berücksichtigen.
Diese Schwerpunkte stellen einen entscheidenden Unterschied zu herkömmlicher
Gruppenarbeit dar. Deren Vermittlung ermöglicht es, die Methoden und Ziele der
PSG langfristig zu erhalten, und trägt zur Qualitätssicherung in unserem Verband
bei.
2. AUFBAU UND STRUKTUR DER AUS- UND
WEITERBILDUNG IN DER PSG
s. Schaubild PDF-Angang S. 4
3. AUSBILDUNG FÜR GRUPPENLEITER*INNEN
Die Leiter*innenausbildung der PSG besteht aus verschiedenen Bausteinen, auf
deren Grundlage die Diözesen ihr eigenes Ausbildungskonzept erstellen.
Zunächst sollen den angehenden Leiter*innen (sogenannte Cadets) die
grundlegenden Inhalte und Methoden ihrer Leiter*innentätigkeit in der PSG
vermittelt werden.
Darauf aufbauend sollen die Cadets praktische Erfahrung im Umgang mit Kindern
und Jugendlichen einer oder mehrerer Altersstufen sammeln, um so ihr
theoretisches Wissen zu vervollständigen.
Zielgruppe
- Die Leiter*innenausbildung richtet sich an interessierte Jugendliche ab 15
Jahren.
Ziele
- Den Cadets werden die Strukturen, Grundlagen und Methoden der PSG
vermittelt.
- Das Verantwortungsbewusstsein der Cadets, das mit der Aufgabe der
Gruppenleitung verbunden ist, wird geschärft.
- Die Cadets werden befähigt, eigenverantwortlich zu agieren und
Verantwortung für sich und die Gruppe zu übernehmen.
- Die Cadets bekommen die Möglichkeit, verschiedene Positionen und Rollen im
Verband auf verschiedenen Ebenen (Stamm, Diözese, Bundesebene)
kennenzulernen und dort schrittweise Verantwortung zu übernehmen
- Bei der Auseinandersetzung mit den Inhalten und Methoden der
Leiter*innenausbildung entwickeln sich die Cadets persönlich weiter und
reflektieren das Erlebte.
Kursinhalte
Die verschiedenen Inhalte werden für eine bessere Übersicht in die folgenden
vier Bausteine aufgeteilt, diese können jedoch kombiniert werden.
Grundausbildung (Anforderungen für die JuLeiCa + Erste-Hilfe-Kurs)
- Rollen in der Gruppe, Gruppenphasen
- Leitung, Leitungsstile
- Rolle als Gruppenleiter*in
- Prävention sexualisierter Gewalt
- Elternarbeit
- Rechte und Pflichten / gesetzliche Vorgaben (z.B. Aufsichtspflicht,
Versicherung)
- Praxistipps: Spiele, Methoden etc.
- Reflexion
Pfadfinderische Pädagogik
- 3 Standbeine: Wir sind Pfadfinderinnen; Mädchen und Frauen; katholisch
- Grundlagen und Grundsatzpapiere der PSG
- Strukturen der PSG
- Altersstufenarbeit und altersspezifische Entwicklungen
- Projektmethode
- Versprechen
- 6 Elemente
- Kindermitbestimmung
- Geschichte der Pfadfinder*innenbewegung und der PSG
- Glaube und Spiritualität
- Geschlechtervielfalt und Besonderheiten als Mädchen- und Frauenverband
Zeltlager (pfadfinderische Praxis)
- Lagerleben (auch in Kleingruppen)
- Lagerbauten und Knoten
- Zeltaufbau und Zeltpflege
- Sicherheit (z.B. Feuer, Notfälle)
- Lagerplanung
- Lagermaterial
- Lagerküche
- Hajk
- Vorbereitungen (z. B. Packen, Kocher, Routenplanung)
- Karte, Kompass und Orientierung
Praxis-Teil (in einer Altersstufe)
- Gruppenalltag erleben, z. B. durch Leiten einer Gruppe mit Unterstützung
einer anerkannten Leiter*in als Mentor*in
- Praktische Durchführung der Projektmethode (in einer ALtersstufe) mit
Vorbereitung, Nachbereitung und Reflexion mit Unterstützung einer
anerkannten Leiter*in
- Teilnahme in Cadetfunktion an einer Maßnahme in einer Altersstufe mit
mind. einer Übernachtung
Weitere mögliche Inhalte:
- Öffentlichkeitsarbeit
- Finanzen
- Internationales, interkulturelles
- Inklusion
- Nachhaltigkeit, kritischer Konsum
- Medienkompetenz
- Politische Themen, z.B. kirchlich, feministisch
Struktur
- Mindestens vier zusammenhängende Tage Zeltlager
- Mindestens vier ganze Tage Inhalte (an Wochenenden, zusammenhängend oder
vier einzelne Tage)
- Absolvieren der Elemente des Praxisteils
Leitung
- Team für Leiter*innenausbildung auf Diözesanebene (mind. Zwei fachlich
qualifizierten Frauen, nach Möglichkeit mind. eine anerkannte Trainer*in
der PSG), das verantwortlich für die inhaltliche Ausgestaltung der
Bausteine ist
- Leitung der Maßnahme im Praxisteil mit mind. einer anerkannten Leiter*in
Leitungsanerkennung
Voraussetzung für die Leitungsanerkennung:
- Mitgliedschaft der PSG
- Erfolgreiches absolvieren der vier Bausteine inkl. Erste-Hilfe-Kurs und
Schulung gemäß den Anforderungen des „Schutzkonzeptes der PSG zur
Prävention von sexualisierter Gewalt“
- Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses nach §30a Abs.1
Bundeszentralregistergesetz (BZRG), in dem sie nicht wegen einer Straftat
nach §72a Abs.1 SGB VIII rechtskräftig verurteilt worden sind
Die Leiter*innenanerkennung wird vom Diözesanverband (Diözesanleitung)
ausgesprochen.
Unter den angegebenen Bedingungen (Ausbildung, Erste-Hilfe-Kurs, min. 16 Jahre)
kann die Juleica beantragt werden. Diese kann verlängert werden, wenn die dafür
nötigen Voraussetzungen erfüllt sind.
Eine Gruppe darf erst mit 16 Jahren geleitet werden. Die Eltern der
Gruppenmitglieder sind darüber zu informieren, wenn keine der Leiter*innen einer
Gruppe die Volljährigkeit erreicht hat.
4. Fortbildungen
Zielgruppe
- Anerkannte Leiter*innen, Cadets und Quereinsteiger*innen
Kursinhalte und Ziele
- Kennenlernen von neuen Methoden
- Vertiefung von Ausbildungsinhalten
- Erfahrungen diskutieren und reflektieren
- Neue Entwicklungen in der Theorie und Praxis der Mädchenarbeit / Kinder-
und Jugendarbeit kennen lernen
- Aus verbandlichen und gesellschaftlichen Veränderungen Konsequenzen für
die pädagogische und politische Arbeit in der PSG ziehen
Struktur
- Variabel, z.B. eine oder mehrere Einheiten am Abend, Wochenende in Präsenz
oder online
- auf Stammes-, Diözesan- und Bundesebene oder extern (z.B. BDKJ, rdp,
WAGGGS)
- alle (anerkannten) Leiter*innen sollen alle zwei Jahre an einer Fortbildung teilnehmen
Leitung
- Anerkannte*r Leiter*in oder Trainer*in der PSG oder
- Referent*in mit vergleichbarer (pädagogischer) Ausbildung oder
- Referent*in mit Qualifikation im Bereich spezieller Schwerpunkte
5. Weiterbildung in der PSG:
TRAINER*INNENAUSBILDUNG
Die Trainer*innenausbildung der PSG findet auf Bundesebene statt. Ziele sind die
Vertiefung von Inhalten der Leiter*innenausbildung auf der Meta-Ebene, die
Teilnehmende dann als Multiplikator*innen in ihren Diözesen und Stämmen
weitergeben können. Daneben dient die Ausbildung zur persönlichen
Weiterentwicklung.
Quereinsteiger*innen und hauptberufliche Mitarbeiter*innen können nur nach
vorheriger Rücksprache mit dem TA-Team teilnehmen.
Voraussetzungen
- PSGler*innen ab 18 Jahren mit abgeschlossener Leiter*innenausbildung und
Leitungserfahrung
Zielgruppe
- Leiter*innen, die Leitungsaufgaben auf Stammes-, Diözesan- oder
Bundesebene übernehmen
- Leiter*innen, die mit der Aus- und Weiterbildung von Gruppenleiter*innen
zu tun haben
- Leiter*innen, die Inhalte der pfadfinderischen Pädagogik auf der Meta-
Ebene vertiefen wollen
Ziele
Die Teilnehmer*innen
- setzen sich mit der Zielsetzung der Pfadfinderinnenschaft St. Georg
auseinander
- erlangen vertiefte Kenntnisse der pfadfinderischen Methodik und können
diese in die eigene Praxis umsetzen
- können die Ziele und Methoden des Verbandes an Leiter*innen der PSG
vermitteln und nach außen vertreten
- reflektieren die aktuellen (gesellschafts-)politischen Herausforderungen
der Mädchen- und Frauenarbeit sowie Kinder- und Jugendarbeit und ihrer
Bedeutung für die PSG
- können Kurse der Leiter*innenausbildung entsprechend dem
Ausbildungskonzept der PSG durchführen
- Reflektieren ihr eigenes Pfadfinderin-Sein und entwickeln sich persönlich
weiter
KURSINHALTE
Der Trainer*innenkurs besteht aus den folgenden vier Kursteilen, die in
beliebiger Reihenfolge absolviert werden können, und einem Praxisteil. Teil
jedes Kurses ist eine vorbereitende Aufgabe. In der Regel werden pro Jahr zwei
Teile angeboten.
Trainer*innenlager
- Lagerleben (in Kleingruppen, Lagerbauten)
- Vertiefung der 3 Standbeine, speziell
- Geschlechtervielfalt in einem Mädchen- und Frauenverband
- (Kritische) Auseinandersetzung mit der Geschichte der
Pfadfinder*innenbewegung - Spiritualität im Verband
- Vertiefung der 6 Elemente
- Hajk mit Übernachtung(en)
- Prävention (sexualisierter) Gewalt
- Notfallmanagement und Seelsorge
- Sexualpädagogik
- Internationale Begegnungen
Altersstufenpädagogik
- Vertiefung und Vermittlung der Altersstufenpädagogik
- Altersstufenwechsel
- Projektmethode
- Praktische Umsetzung
- Besonderheiten in der Arbeit mit Cadets
- Umgang mit aktuellen (gesellschaftlichen) Herausforderungen der
Jugendverbandsarbeit
Mitbestimmung und Politik
- Mitbestimmung von Kindern und Leiter*innen
- Strukturen des Verbandes (intern und extern) und der Dachverbände (BDKJ,
rdp, DBJR, WAGGGS etc.)
- Beteiligungsmöglichkeiten inner- und außerhalb des Verbandes
- Politische Arbeit in der PSG (Gesellschaft und Kirche)
Ausbilden – Beraten – Leiten (ABL)
- Au-Wei-Konzept auf Bundesebene und Umsetzung in Diözesen
- Leitung von Gremien (u.a. Gesprächsführung)
- Beraten und Leiten (u.a. Krisensituationen, Konfliktmanagement)
Praxisteil
- Eigenverantwortliche Planung, Durchführung und Dokumentation eines
selbstgewählten Projekts nach der Projektmethode in einer der Ebenen der
PSG
- Kurze Vorstellung und Reflexion des Projekts auf dem nächsten TA-Kurs
Struktur
Der Einstieg in die Trainer*innenausbildung ist jederzeit möglich.
Die Kurse finden jeweils an einem Wochenende statt. Das Trainer*innenlager
dauert in der Regel zehn Tage.
Leitung
- Das TA-Team auf Bundesebene ist (von der BL beauftragt) verantwortlich für
die Trainer*innenausbildung. Das TA-Team hält sich über aktuelle
Entwicklungen und Beschlüsse im Verband auf dem Laufenden.
- Die einzelnen Teile der Ausbildung werden von mindestens zwei anerkannten
Trainer*innen im Team geleitet. Für bestimmte Gebiete können fachlich
geeignete Referent*innen hinzugezogen werden.
Trainer*innenanerkennung
Voraussetzung für die Trainer*innenanerkennung:
- Mitgliedschaft der PSG
- Erfolgreiches absolvieren der vier Bausteine inkl. vorbereitende Aufgaben
- Eigenverantwortliche Planung, Durchführung und Dokumentation eines
selbstgewählten Projekts nach der Projektmethode in einer der Ebenen der
PSG
- Vorlage oder Nachweis eines erweiterten Führungszeugnisses nach §30a Abs.1
Bundeszentralregistergesetz (BZRG), in dem sie nicht wegen einer Straftat
nach §72a Abs.1 SGB VIII rechtskräftig verurteilt worden sind
- Vorlage oder Nachweis über eine aktuelle (Vertiefungs-) Schulung gemäß den
Anforderungen des Schutzkonzeptes der PSG zur Prävention von
sexualisierter Gewalt
Die Anerkennung als Trainer*in der Pfadfinderinnenschaft St. Georg wird durch
den Bundesvorstand ausgesprochen. Ausnahmen dazu muss der Bundesvorstand mit dem
TA-Team absprechen.
Die Anerkennung berechtigt dazu, Kurse entsprechend der jeweils gültigen Aus-
und Weiterbildungskonzeption des Verbandes eigenständig durchzuführen.
6. SCHLUSSBEMERKUNGEN
Die vorliegende Konzeption gilt verbindlich für die Aus- und Weiterbildung aller
Diözesanverbände.
Die benannten Rahmenbedingungen hinsichtlich Zielsetzung, Inhalte und Struktur
der Aus- und Weiterbildung von Gruppenleiter*innen geben einen Mindeststandard
vor. Entsprechend der unterschiedlichen Traditionen und Bedürfnisse der
Diözesanverbände ermöglicht diese Konzeption dennoch ausreichend Spielraum, um
die eigenen Konzepte darauf abzustimmen.
Kommentare