Veranstaltung: | Bundesversammlung 2024 |
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Tagesordnungspunkt: | TOP 4: Anträge - 1. Lesung (Verständnisfragen, Einschätzungen, Festlegung der Antragscafés) |
Status: | Beschluss |
Beschlossen am: | 11.05.2024 |
Antragshistorie: | Version 2 |
NEU! Anhang Grundlagentext "Wir sind katholisch"
Antragssteller*innen
Bundesleitung
Wortlaut des Antrages
Glaube und Spiritualität sind Teil von Pfadfinden. Lord Baden-Powell (B.P.), der
Gründer der Pfadfinder*innenbewegung, war Christ und hat gesagt, dass die
Pfadfinderei an sich schon eine religiöse Dimension hat und ohne sie nicht
denkbar ist. Dabei ging es ihm nicht nur um Wissensvermittlung von
Glaubensinhalten, sondern Gott durch und in der Natur zu erkennen. Er folgerte
daraus, dass die Pfadfinder*innenbewegung somit eine natürliche Motivation zum
Engagement für die Natur und für die Menschen als Teil der göttlichen Schöpfung
habe.
Die Ausführungen zum Grundlagentext zum Standbein “wir sind katholisch” erfolgen
in einem Dreischritt:
Kinder und Jugendliche haben eine große Sehnsucht nach Sinn, Orientierung und
Hoffnung. Glaube und Spiritualität können dieser eine Ausdrucksform geben und
gleichzeitig Orientierungspunkt und Beheimatung sein. Auch wenn sie geprägt sind
von Tradition, Zukunftsvision, Glaubensgeheimnissen und Alltagserfahrungen in
Familie, Freundeskreis und Gesellschaft, fordern sie jedes Individuum zu einer
persönlichen Auseinandersetzung heraus. In diesem Spannungsverhältnis suchen wir
als Verband nach neuen und eigenen Wegen, Glauben und Spiritualität in unserem
Leben umzusetzen. Konkret geschieht das durch Gruppenarbeit, Aktionen und
Engagement in verschiedenen Projekten, Meditation und Gebet, Wegzeiten und
insbesondere durch die gelebte Gemeinschaft.
Als katholischer Verband ist es das ausdrückliche Ziel der PSG, religiöse
Alltagsfragen zu stellen und so Räume zu eröffnen, in denen Gott als
Schöpfungskraft erlebbar und Glaube besprechbar wird.
- können eine Gemeinschaft erleben, in der sie sich angenommen fühlen
- können Sensibilität für Heiliges und tiefe Erfahrungen entwickeln
- können sich ansprechen lassen für religiöse Feiern, Rituale und
symbolische Handlungen - können die religiöse Dimension in alltäglichen Erfahrungen sehen
- können von ihren Erwartungen und Hoffnungen erzählen
- können von ihren Glaubenserfahrungen und Zweifeln in und mit ihrer
Glaubensgemeinschaft sprechen - können in der PSG ihre Spiritualität neu entdecken, weiterentwickeln
und mitteilen - können die Freiheit erleben, aufeinander zuzugehen, die Kraft,
Traditionen zu übersetzen und die Möglichkeit, an der Veränderung
der Gesellschaft mitzuwirken - können in der PSG Selbstverständlichkeiten hinterfragen und
Entscheidungen treffen - können sich für eine bessere Welt engagieren und mit
kontinuierlicher Arbeit, Aktionen, Kampagnen und Gottesdiensten
Hoffnungszeichen setzen - können den Blick auf die Weltreligionen erweitern und internationale
Kontakte pflegen - können Partei für sich selbst und andere ergreifen
Die sechs Elemente der Pfadfinder*innenschaft St. Georg sind die Grundlagen der
PSG-Arbeit und
-Pädagogik. Sie ergänzen sich und sind gleichzeitig Weg und Ziel.
Indem die sechs Elemente als Wegmarken der Pädagogik dienen, wird auch die
religiöse Grundhaltung deutlich: Pfadfinder*innen können in Freiheit und
Selbstbestimmung ihre eigenen spirituellen und religiösen Kompetenzen entdecken
und entfalten. Unsere Mitglieder haben im Gottesdienst die Möglichkeit, ihre
Lebenswelt einzubringen. In spirituellen Angeboten kreativ werden zu können,
eröffnet Pfadfinder*innen eine persönliche Beteiligung und ermutigt dazu, sich
in Glaubensfragen zu engagieren. Hier eigene positive Erfahrungen machen zu
können, geht mit einem wachsenden Selbstbewusstsein einher und trägt dazu bei,
dass Pfadfinder*innen sich in ihrer Glaubensgemeinschaft beheimatet fühlen. Die
Auseinandersetzung mit der Umwelt fordert uns dazu auf, aktuelle
gesellschaftliche und kirchenpolitische Themen zu hinterfragen und Stellung zu
beziehen. So kann jedes Mitglied die eigene Umwelt gestalten und sich an
demokratischen Prozessen aktiv beteiligen.
Die implizit religiöse Dimension der Pfadfinder*innenbewegung findet ihren
sichtbaren Ausdruck unter anderem in:
Die Tracht und das Halstuch waren ursprünglich gedacht, um Unterschiede in der
Herkunft nicht sichtbar werden zu lassen. Noch stärker als heute ließen sich
Standesunterschiede vor allem an der Kleidung ablesen. In der Kleidung wird
heute der Glaubensgrundsatz sichtbar, dass von Gott alle Menschen gleich geliebt
werden. Heute verbinden sie die Pfadfinder*innen durch Tracht und Halstuch zu
einer nach außen hin sichtbarer Gemeinschaft.
Der Geburtstag von Lady Olave und Lord Robert Baden-Powell am 22. Februar ist
ein Tag, der die Verbundenheit und Solidarität von Pfadfinder*innen auf der
ganzen Welt deutlich macht. Mit dem Thinkingday- Groschen werden Projekte der
internationalen Pfadfinder*innenbewegung unterstützt.
Die PSG ist ein christlicher Verband, in dem Gemeinschaft, Wertschätzung, Würde
und Akzeptanz gelebt werden. Damit schafft sie einen Raum, in dem christliche
Nächstenliebe erfahr- und erlebbar wird. Die PSG versteht sich als ein
Wohlfühlort, der einerseits Sicherheit gibt, aber ebenso ermöglicht, Neues und
Unbekanntes zu wagen.
Ankerpunkt und Orientierung sind die Botschaft Jesu. Deshalb sind wir in der
Gemeinschaft der Christen verwurzelt. Als Mädchen- und Frauenverband ist es uns
natürlich ein Anliegen, dass insbesondere Mädchen und Frauen, aber auch weitere
Geschlechter, in der Kirche Gehör finden, dort agieren können und
geschlechtergerechte Formen von Spiritualität in der Kirche Einlass finden. Eine
theologische Disziplin, die ebenfalls dieses Anliegen hat, ist die feministische
Theologie. Die PSG zielt die Ansätze der feministischen Theologie an, indem
unter anderem eine geschlechtersensible Liturgie angestrebt wird.
Als kirchlicher Jugendverband wollen wir den Pfadfinder*innen entsprechende
Räume bieten, um ihren Glauben und ihre Spiritualität zu entdecken und
auszuprobieren. Wichtig ist uns dabei immer, dass jedes Mitglied selbst
entscheiden kann, ob es an diesen Angeboten teilnehmen will.
Das lateinische Wort „spiritus“ bedeutet Hauch, Atem und Geist. So ist die Frage
nach der Spiritualität die Frage danach, wessen Geistes Kinder wir sind und aus
welchem Geist wir leben. Spiritualität bezeichnet jedoch für uns immer die
persönliche Beziehung zu Gott. Für uns Pfadfinder*innen ist die
Auseinandersetzung mit verschiedenen Gottesbildern und -begriffen wichtig; die
Bibel dient dabei als Glaubensgrundlage. Als feministischer Verband schauen wir
bewusst auf weibliche Vorbilder. Gott wählt auch Frauen als Akteur*innen, die
wir als PSG aufgreifen und nahbar machen wollen. Unsere Spiritualität ist
dadurch geprägt, dass wir als Pfadfinder*innen nach der Botschaft Jesu Christi
leben.
Spiritualität, Glaube und Lebenswelt sind eng miteinander verbunden. In der
Nachfolge Jesu Christi tragen wir unseren Anteil dazu bei, das Reich Gottes zu
verwirklichen und spürbar zu machen.
Im Umfeld unseres pfadfinderischen Handelns können wir zu einer Reifung der
Persönlichkeit, zu einer Orientierung im Glauben und zu einer verantworteten
Gestaltung unseres Lebens finden. “Pfadfinder*in sein“ heißt – orientiert an der
Botschaft Jesu Christi – Mitverantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen.
- können die Gewissheit haben, dass jede einzelne Person von Gott angenommen
und in Gottes Liebe geborgen ist
- setzen sich für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit für alle Menschen –
unabhängig von Geschlecht, Alter, Religion und Herkunft – ein.
- können das Bewusstsein entwickeln, dass Gott in Kontakt zu uns tritt und
unser Leben und die individuelle Lebensgestaltung bejaht; dabei steht
jeder Mensch in der grundsätzlichen Freiheit vor und von Gott, das Leben
selbstverantwortlich zu führen
- können eine Gemeinschaft erfahren, die alle Mitglieder in dessen
Individualität trägt und die Hilfe, Solidarität, Kritik, Anerkennung,
Nachsicht und Vergebung gewährt
- können sich für die unantastbare Würde jedes Menschen einsetzen und bauen
auf die internationale Solidarität, um dieses Ziel zu verwirklichen
Als Pfadfinder*innen stehen wir in einer Tradition, in der Zeichen und Symbole
eine große Bedeutung haben. Bestimmte Ausdrucksformen tragen christliche
Elemente in sich. Rituale, Symbole, Zeichen und Feiern werden auf heutige
Lebenssituationen gedeutet und ausgestaltet. Darüber hinaus sind sie wichtige
Identifikationsmöglichkeiten für die Mitglieder der PSG.
Als christlicher Verband führt die PSG das Kleeblatt mit dem Kreuz im Logo. Ein
weiteres Zeichen der PSG ist ein Banner. Auf dem Banner befindet sich im Zentrum
eines blauen Kreuzes das PSG-Kleeblatt. Seine drei Blätter symbolisieren die
drei Versprechenspunkte – die Spielregeln, die Gemeinschaft und die Suche nach
Gott im Leben.
Alle Pfadfinder*innen legen in jeder Altersstufe ein individuelles Versprechen
ab. Jedes Mal ist das Versprechen wieder neu, die Zusage zur Mitgestaltung der
Gemeinschaft und eine Bereitschaftserklärung für die Regeln der
Pfadfinder*innenschaft sowie ein freiwilliges Bekenntnis, Gott im eigenen Leben
zu suchen. Das Versprechen kann in einer gottesdienstlichen Form gefeiert
werden, kann Ausdruck der persönlichen Spiritualität sein und stellt eine
Verbindung zum persönlichen Glauben der feiernden Pfadfinder*innen her. Die
Gestaltung der Versprechensfeier zeigt, dass die Gemeinschaft das Versprechen
entgegennimmt und dieses unterstützt. Hierbei wird Gott um Beistand und
Unterstützung beim Einhalten des Versprechens gebeten.
Der religiöse Impuls am Morgen und der Tagesrückblick am Abend begleiteten das
„Pfad finden“ durch den Tag. Das gemeinsame Schlusslied am Abend (z.B. „Taps“)
verbindet Pfadfinder*innen in aller Welt und bringt gleichzeitig ihr Vertrauen
auf Gottes Segen zum Ausdruck.
Das Friedenslicht ist ein Zeichen für Freundschaft, Gemeinschaft, Hoffnung und
Gerechtigkeit. Das Licht wird in der Geburtsstätte Jesu entzündet und wird
weltweit durch Pfadfinder*innen von Hand zu Hand weitergegeben. Als
Pfadfinder*innen erinnern wir uns bei der Weitergabe des Friedenslichtes an die
Botschaft Jesu Christi und den Auftrag, den Frieden unter den Menschen zu
verbreiten.
Die PSG ist ein katholischer Verband und damit Teil dieser Kirche. Sie ist
insbesondere in Pfarreien und Bistümern gewachsen und angesiedelt. Als
Christ*innen erleben wir unseren Glauben u.a. in der Gemeinde vor Ort, wobei die
Stämme oftmals als Bindeglied zur Gemeinde fungieren. Als Pfadfinder*innen wird
Glauben insbesondere in der Gruppe, im Stamm, auf Lagern, Kursen und bei
Aktionen ausgeübt- und gelebt; dort, wo wir das Leben in Gemeinschaft erfahren
und die Begegnung mit Gott spüren. Die PSG ist dabei ein eigenständiger Ort
kirchlichen Zusammenlebens und öffnet den Raum, sich an Veränderungsprozessen in
der katholischen Kirche zu beteiligen. In der PSG kommt es uns nicht nur darauf
an, eine geschlechtergerechte Kirche mitzugestalten, sondern als Kinder- und
Jugendverband haben wir auch die Aufgabe, eine Kirche mitzugestalten, in der
sich Kinder und Jugendliche wohlfühlen.
Als katholischer Verband machen wir Kirche und Glaube erlebbar. Gemäß unserem
Grundsatz „Look at the girl“ stellt die PSG insbesondere Mädchen und Frauen in
den Mittelpunkt ihres Handelns. Wir bieten ihnen einen Rahmen, in dem sie in
Gemeinschaft mit anderen sowie ihren eigenen Standpunkt in der Kirche und im
Glauben finden, verändern und bestimmen können. Bei uns finden alle Menschen,
unabhängig des Geschlechts, einen weiten Raum, in dem sie sich von der
befreienden und herausfordernden Botschaft Gottes auf sehr individuelle Weise
ansprechen und bewegen lassen und sich kreativ und schöpferisch erproben können,
um so den eigenen Weg in Freiheit und Erfüllung zu gehen. Dieses zu tun und die
Erfahrungen zu deuten und zu feiern, ist für uns ein wichtiger Aspekt von
„katholisch sein“.
PSGler*innen, die sich mit den Lebensbereichen Glaube und Spiritualität nicht
auseinandersetzen können oder wollen, erleben mit der PSG einen Verband, der
ihnen gerade auch aus dem befreienden Verständnis heraus dafür Raum lässt. Das
bedeutet, dass in unserem Verband alle Mitglieder sein können, unabhängig von
der Konfession, Religion oder Glaubensrichtung.
- unserem Namen
- der überwiegenden Ansiedlung der Stämme in Pfarrgemeinden
- der Gliederung in Diözesanverbänden
- der Mitgliedschaft im BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend)
und der IKKP (Internationale Konferenz Katholischer
Pfadfinder*innen) - der Beauftragung einer geistlichen Leitung in Vorstandsämtern
Ebenfalls eine katholische und pfadfinderische Tradition ist das Patronatsfest.
Am 23. April wird das Fest des hl. Georg, des Schutzpatrons der katholischen
Pfadfinder*innenbewegung, in vielen Gruppen und Stämmen gefeiert. Sein mutiges
Eintreten für Verfolgte kann in heutigen Lebenssituationen gemäß dem Motto
“Gegen die Drachen unserer heutigen Zeit” ein Vorbild sein.
Während Leitung im verbandlichen Kontext ein selbstverständlicher Begriff ist,
erhält er in Kombination mit „geistlich“ eine andere Ausrichtung[1]. Mit der
Wahl eines*einer Kurat*in in eine Vorstandsposition unterstreicht die PSG den
Ausdruck und die Wichtigkeit einer geistlichen Leitung. PSGler*innen werden
durch die Kurat*innen, welche die geistliche Leitung ausüben, auf der Suche nach
eigenen religiösen Ausdrucksformen unterstützt und gefördert. Die geistliche
Leitung kann alle Mitglieder auf dem Weg der Persönlichkeitsentwicklung
begleiten und Orientierung geben. Sie wird als Person verstanden, die Impulse
gibt, um die geistliche Grundausrichtung des Verbandes immer wieder neu zu
vergegenwärtigen und zu reflektieren. Das erweiterte Verständnis trägt den
Aussagen der Leitlinien zur Jugendpastoral[2] sowie der Theologie der
Verbände[3] Rechnung und entspricht unserem Demokratieverständnis.
Angesichts des immerwährenden Bedeutungsverlustes von Kirche in der Gesellschaft
ist die geistliche Leitung ein Sicherheitsgarant für Erlebnisräume und
Gesprächsmöglichkeiten. Menschen glauben nahbaren und authentischen
Bezugspersonen, die ihren Glauben und ihre Spiritualität spürbar, hörbar und
sichtbar werden lassen.
Der Dienst der geistlichen Leitung besteht in der ausdrücklichen Einbindung der
Jugendarbeit in den Gesamtauftrag und das Miteinander der Kirche. Deshalb hat
die geistliche Leitung zur Aufgabe, die befreiende Botschaft Jesu Christi zu
verkünden, in die Tat umzusetzen und zu feiern. Als Seelsorger*in begleitet die
geistliche Leitung unsere Mitglieder und gibt Trost und Rat.
Kurat*in in der PSG zu sein bedeutet, Sehnsüchte und Visionen des Verbandes zu
haben und diese weiterzuentwickeln. Wie alle Mitglieder der PSG
mitverantwortlich sind für die Verwirklichung des Standbeins “wir sind
katholisch", so trägt auch die geistliche Leitung Mitverantwortung für die
Entwicklung des Verbandes. Das Verantwortungsbewusstsein für ethische und
moralische Entscheidungen des Verbandes ist christlich geprägt. Die geistliche
Leitung gibt immer wieder Anstoß zur und begleitet die Auseinandersetzung mit
der Frage, wie sich Leben verantwortungsvoll gestalten lässt. Als von der Kirche
beauftragte Expertise ist die geistliche Leitung Nahtstelle und Bindeglied
zwischen dem demokratisch strukturierten Jugendverband und der amtlich
verfassten Kirche. Aufgrund des Amtes und der theologischen, spirituellen und
pädagogischen Kompetenz hat die geistliche Leitung die Aufgabe, die
Auseinandersetzung mit Glauben und Kirche zu fördern und zu fordern.
- sorgt dafür, dass die geistliche Dimension im Verband lebendig und den
einzelnen Mitgliedern zugänglich bleibt
- setzt sich für die besondere Förderung von Mädchen und Frauen, ebenso wie
von weiteren Geschlechtern, in der Kirche ein
- vertritt die Interessen des Verbandes in kirchlichen Gremien und bringt
Themen der Kirche in den Verband ein
- entwickelt die pfadfinderischen Traditionen weiter, deutet Handlungen und
Symbole und verknüpft sie mit der Lebenswirklichkeit der PSGler*innen
- unterstützt die Mitglieder, lebendige und zeitgemäße Ausdrucksformen ihres
Glaubens im Handeln und im Gottesdienst zu finden und zu entwickeln.
Wir wollen in unseren Gruppen und Gremien eine Gemeinschaft anbieten, in der
jede Person angenommen ist, liebevoll gesehen wird und einen Platz hat.
Wertschätzung, Achtsamkeit, Freundschaft und Solidarität sind Grundhaltungen für
einen gelingenden Umgang miteinander. Diese Grundhaltungen unterstützen Kinder
und Jugendliche darin, Mensch zu sein und menschlich zu handeln.
Pfadfinder*innenschaft eröffnet Lern- und Erfahrungsräume, um Gefühle
wahrzunehmen, für Bedürfnisse und Überzeugungen einzutreten, sich auszuprobieren
und Probleme zu benennen und anzugehen. Es ist uns wichtig, dass alle ernst
genommen und akzeptiert sind.
- Wir sehen die Wichtigkeit der geistlichen Leitungsämter und setzen uns für
eine gute Besetzung ein und fordern eine institutionelle Stärkung und
Absicherung des Amtes in der Kirche.
- Wir setzen uns für mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten in der Kirche ein,
insbesondere für Kinder und Jugendliche sowie für Mädchen und Frauen und
andere benachteiligte Gruppen.
- Wir befähigen, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen und setzen uns
für eine soziale und gerechte Gesellschaft ein.
- Wir setzen uns auf der Grundlage unserer demokratischen Struktur in Kirche
und Gesellschaft für die Interessen unserer Mitglieder ein.
- Wir öffnen Räume, in denen alle die Möglichkeit haben, ihre Spiritualität
neu zu entdecken, weiterzuentwickeln, auszuleben und miteinander zu
teilen.
- Wir ermutigen, Selbstverständlichkeiten zu hinterfragen, eigenständige
Entscheidungen zu treffen, Fragen nach Sinn, Werten und Zielen zu stellen,
Traditionen neu zu interpretieren und sich für eine menschlichere Welt zu
engagieren.
- Wir setzen uns durch unser pfadfinderisches Wirken für die Verwirklichung
des Reiches Gottes in dieser Welt ein.
B.P. fasst für sich den Sinn und das Ziel von Glauben in seinem letzten Brief
zusammen: Er glaubt, dass Gott uns in die Welt gestellt hat, um darin glücklich
zu sein und uns des Lebens zu freuen.
[1] Wir beziehen uns im Text auf alle Stammes- und Diözesankurat*innen sowie
der*des Bundeskurat*in.
[2] Leitlinien zur Jugendpastoral von 2021:
(https://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/diverse_downloads/presse_2021/2021-184a-
Leitlinien-zur-Jugendpastoral.pdf)
[3] Arbeitshilfe vom BDKJ von 2015: (https://www.bdkj.de/themen/theologie-der-
verbaende/arbeitshilfe)